M. M. Buckner: Watermind

buckner_watermindEin Science-Thriller.
Zuerst mal das: der Klappentext ist etwas irreführend (aber das ist ja nicht ungewöhnlich). „Eine wahre Geschichte, die nur noch nicht geschehen ist“ verspricht doch mehr Realitätsnähe als das Buch bietet. Die Grundidee ist faszinierend, aber nicht unbedingt das, was man morgen in der Zeitung zu lesen erwartet.
In den Sümpfen Louisianas entsteht spontan aus High-Tech-Abfällen, Giftstoffen, genetisch veränderten Bakterien und Algen eine neue Lebensform. Dieser „Watermind“ ist nicht nur lebendig, sondern scheint sogar Intelligenz zu besitzen.
Gefunden wird er von CJ Reilly, brillante Tochter eines brillanten (aber toten) Wissenschaftlers, und ihrem Freund Max, der etwas bodenständiger ist. Beide arbeiten in einem Giftstoffbeseitigungs-Trupp der Firma Quimicron und für deren Chef, den charismatischen aber undurchschaubaren südamerikanischen Multimillionär Roman Sacony.
Sacony wittert ein Geschäft – sorgt sich aber noch mehr um die Risiken. Als der Watermind in den Mississippi entkommt und sich immer weiter entwickelt, beschliesst Sacony, ihn zu vernichten. Doch das ist leichter gesagt als getan, zumal mit der launischen CJ im Team, die das Wesen lieber studieren als töten möchte…

M.M. Buckners „Watermind“ ist kurzweilig geschrieben, mit plastischen Charakteren und angesiedelt in einer faszinierenden Landschaft – die Beschreibungen des Mississippi haben mir fast am besten gefallen. Wenn man die – meiner Meinung nach – ziemlich exotische Vorstellung einer sprunghaften künstlichen Evolution aus Schrott und Gift akzeptiert, dann ist die Geschichte schlüssig und (in ihrem Rahmen) glaubhaft. Wie es bei einem guten Spannungsroman sein soll, sind die Kapitel gerade kurz genug und enden zum genau richtigen Zeitpunkt, so dass man sich immer denkt: Eins kann ich noch lesen. „Watermind“ hat die richtige Mischung von wissenschaftlichen Fakten, erstaunlichen Ideen, Sex & Action für einen guten Schmöker. Wer dieses Genre mag, der kommt hier sicher auf seine Kosten.